
Milbenallergie: Symptome, Ursachen und Behandlung
Florian W.Teilen
Stell dir vor, du wachst morgens auf und fühlst dich, als hättest du die ganze Nacht nicht geschlafen. Deine Nase ist verstopft, die Augen jucken und ein Niesreiz begleitet dich in den Tag. Könnte es sein, dass du an einer Milbenallergie leidest? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten dieser häufigen Allergieform.
Was ist eine Milbenallergie?
Eine Milbenallergie, oft auch als Hausstaubmilbenallergie bezeichnet, ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf Eiweißstoffe, die im Kot und den Körpern von Hausstaubmilben enthalten sind. Diese mikroskopisch kleinen Spinnentiere leben bevorzugt in unseren Betten, Polstermöbeln und Teppichen, da sie sich von menschlichen Hautschuppen ernähren und ein warmes, feuchtes Umfeld lieben.
Symptome einer Milbenallergie
Die Symptome einer Milbenallergie ähneln oft denen einer Erkältung und treten besonders morgens nach dem Aufwachen auf. Typische Anzeichen sind:
- Nasenbeschwerden: Niesreiz, verstopfte oder laufende Nase.
- Augenreaktionen: Juckende, gerötete oder tränende Augen.
- Atemwegsprobleme: Husten, Atemnot oder asthmatische Beschwerden.
- Hautreaktionen: Juckreiz, Hautausschlag oder Ekzeme.
Diese Symptome können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und sollten daher ernst genommen werden. Besonders problematisch ist, dass viele Betroffene die Beschwerden zunächst für eine normale Erkältung halten – und dadurch keine gezielte Behandlung erfolgt.
Ursachen der Milbenallergie
Die Hauptursache einer Milbenallergie sind die Eiweißbestandteile im Kot der Hausstaubmilben. Diese gelangen als Feinstaub in die Luft und werden eingeatmet, wodurch es bei sensibilisierten Personen zu allergischen Reaktionen kommt. Faktoren wie hohe Luftfeuchtigkeit und warme Temperaturen begünstigen die Vermehrung der Milben und können somit die Allergiesymptome verstärken. In Deutschland sind vor allem die Arten Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae weit verbreitet.
Diagnose einer Milbenallergie
Wenn der Verdacht auf eine Milbenallergie besteht, sollte ein Allergologe konsultiert werden. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch:
- Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte und der aktuellen Symptome.
- Hauttests: Zum Beispiel der Prick-Test, bei dem mögliche Allergene auf die Haut aufgetragen und die Reaktion beobachtet wird.
- Blutuntersuchungen: Messung spezifischer IgE-Antikörper gegen Milbenallergene.
Zusätzlich kann ein Provokationstest durchgeführt werden, bei dem der Kontakt mit dem Allergen gezielt herbeigeführt wird, um die Reaktion zu beobachten. Diese Methode sollte jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung einer Milbenallergie umfasst mehrere Ansätze:
Allergenvermeidung
- Bettwäsche: Verwendung von milbendichten Bezügen (Encasings) für Matratzen, Kissen und Decken.
- Raumklima: Regelmäßiges Lüften und Halten der Raumtemperatur unter 20°C bei einer Luftfeuchtigkeit unter 50%.
- Reinigung: Häufiges Waschen der Bettwäsche bei mindestens 60°C und regelmäßiges Staubsaugen mit HEPA-Filter.
Medikamentöse Therapie
- Antihistaminika: Lindern akute allergische Symptome wie Niesen und Juckreiz.
- Kortisonhaltige Nasensprays: Reduzieren Entzündungen der Nasenschleimhaut.
- Bronchodilatatoren: Erleichtern die Atmung bei asthmatischen Beschwerden.
Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung)
Bei dieser Therapie wird der Körper über einen längeren Zeitraum an das Allergen gewöhnt, um die Empfindlichkeit zu reduzieren. Dies kann in Form von Injektionen oder sublingualen Tabletten erfolgen und zeigt oft langfristige Erfolge.
Milbenallergie bei Kindern
Kinder reagieren häufig besonders empfindlich auf Hausstaubmilben. Typische Symptome sind Schnupfen, juckende Augen oder Hautausschlag. Eltern sollten auf milbenfreie Kuscheltiere, regelmäßiges Waschen und geeignete Bettbezüge achten.
Fazit
Eine Milbenallergie kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, doch mit der richtigen Diagnose und konsequenten Maßnahmen lassen sich die Symptome effektiv kontrollieren. Es ist wichtig, sowohl das häusliche Umfeld anzupassen als auch medizinische Behandlungen in Betracht zu ziehen, um beschwerdefrei durchatmen zu können.